Sozialbericht: Frauen und Alleinerziehende besser in den Arbeitsmarkt integrieren!

<p><strong>"Auf der einen Seite steht die gute Wirtschaftskonjunktur, die niedrige Arbeitslosenquote und höchste Erwerbstätigenquote in Bayern, auf der anderen Seite steigt die Armutsgefährdungsquote von 14,1 auf 14.6 Prozent":</strong> So kommentiert unsere sozialpolitische und arbeitsmarktpolitische Sprecherin Kerstin Celina die neuen Zahlen <a href="http://www.stmas.bayern.de/sozialpolitik/sozialbericht/lage2014.php">im Sozialbericht</a> des bayerischen Sozialministeriums.</p>

04. November 2015

Ein deutlicher Indikator für ein Anwachsen des Niedriglohnsektors in Bayern: "Denn viele der 1,76 Millionen armutsgefährdeten Menschen dürften nämlich durchaus einer Beschäftigung nachgehen, die allerdings nicht wirklich existenzsichernd ist." Einige Gruppen seien offenbar vom bayerischen Wirtschaftsaufschwung ausgeschlossen. „Weiterhin Hauptrisikogruppe sind die Alleinerziehenden, die im reichen Bayern ein Armutsrisiko von 42 Prozent haben. Das ist ein sozialpolitischer Skandal.“ Offensichtlich sei es für viele Alleinerziehende immer noch nur schwer möglich, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. „Das CSU-Betreuungsgeld ändert daran wenig, im Gegenteil, die Betroffenen werden noch darin bestärkt keiner Erwerbstätigkeit nachzugehen.“ Überproportional betroffen seien die bayerischen Frauen.

Kerstin Celina: „Altersarmut von Frauen resultiert vor allem aus einer diskontinuierlichen Erwerbsbiografie. Frauen müssen besser in den boomenden bayerischen Arbeitsmarkt integriert werden, das ist die beste Prävention gegen das hohe Armutsrisiko. Ansonsten bleibt nur der Weg über mehr staatliche Unterstützung. In beidem hat Bayern Nachholbedarf.“