„Yes, we care!“ – Grün packt an in sozialen Berufen

Rückgrat unserer Gesellschaft stärken, solidarischer organisieren und besser finanzieren – Katharina Schulze bei Familienhilfe, Ludwig Hartmann bei Lebenshilfe

10. November 2022

Pfleger*innen, Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen und Hebammen tragen enorm hohe Verantwortung und sind das Rückgrat unserer Gesellschaft: Ob in der Kita, bei der Pflege von Eltern und Großeltern, der Betreuung und Förderung von Menschen mit Behinderungen, Beratung in Notlagen, Streetwork oder Hilfen zur Erziehung in schwierigen Familienphasen: Soziale Berufe sind unverzichtbar für den sozialen Zusammenhalt in Bayern und letztlich das Funktionieren unserer Gesellschaft.

Zudem ist kein Geheimnis, dass vor allem Frauen in Sozialen Berufen arbeiten (über 75 Prozent laut Dt. Frauenrat) und das dieser “Dienst am Menschen” überwiegend schlechter bezahlt ist als der Dienst an Maschinen oder am Computer. Die Landtags-Grünen wollen das ändern und die Arbeitsbedingungen in sozialen Berufen verbessern und Care-Arbeit solidarischer und zukunftsfähig organisieren – und finanzieren!

Die Landtags-Grünen wollen deshalb zuhören, anpacken und lernen – unter dem Motto „Grün packt an“ werden die Abgeordneten in ihren Regionen in sozialen Berufen mithelfen: Beim Alten- und Pflegeheim, bei der Drogenhilfe, bei der Physiotherapie, bei der Sozialstation, im Kindergarten oder Jugendhilfezentrum. 

Katharina Schulze wird am Donnerstag, 10.11.22, der Familienpflege der Mitterfelder gGmbH der Stiftung Katholisches Familien- und Altenpflegewerk zur Hand gehen. Zusammen mit einer Familienpflegerin wird sie eine Familie mit vier Kindern in München unterstützen, die durch Krankheit eines Elternteils Entlastung bei Arbeiten im Haushalt und der Betreuung der Kinder benötigt. „Es kann viele Ursachen geben, warum Familien in akute Notsituationen geraten. Nicht in jedem Fall können Verwandte oder Freunde einspringen - Familienpfleger*innen leisten dann unverzichtbare Unterstützung, indem sie Versorgungs- und Erziehungsaufgaben in der Familie wahrnehmen, die gerade erforderlich sind“, so Katharina Schulze. Im vergangenen Jahr haben die Familienpfleger*innen der Mitterfelder gGmbh über 21.000 Einsatzstunden in 93 Familien (laut Jahresbericht 2021 Familienpflege der Die Mitterfelder gGmbH) geleistet. „Familienhilfe trägt maßgeblich dazu bei das Kindeswohl in Krisensituationen zu sichern, die Genesung von erkrankten Familienmitgliedern zu fördern und den Erwerb von Familieneinkommen zu ermöglichen. Es ist Aufgabe der Politik, die Förderpauschalen und Rahmenbedingungen von Familienhilfe so auszugestalten, dass dieser Dienst auch in Zukunft viele Familien erreichen kann und das Berufsbild auch für Nachwuchskräfte attraktiv bleibt.“  

Ludwig Hartmann* unterstützt am Montag, 14.11.22, die Lebenshilfe Landsberg. „Vor mehr als 20 Jahren habe ich bei der Lebenshilfe in Landsberg meinen Zivildienst geleistet. Jetzt werde ich im selben Haus wie damals mitarbeiten und bin gespannt, was sich verändert hat. Der Dienst am Menschen ist einer der wertvollsten und sensibelsten, der in unserer Gesellschaft geleistet wird. Das habe ich während meines Zivis gelernt. Er ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Ohne die Menschen in sozialen Berufen würde unser Zusammenleben schon Morgen nicht mehr funktionieren. Aber gerade während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, wie falsch hier noch immer vieles läuft: Applaudierende Menschen auf Balkonen sind nett, aber Wertschätzung für Menschen in sozialen Berufen muss sich in besseren Arbeitsbedingungen und in ihrem Geldbeutel wiederfinden!“

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