Mobilität und Verkehr

Staatliche Fehlplanung bei der Elektrifizierung der Oberfrankenachse stoppen

Bahnausbau muss endlich vorangebracht werden

26. Januar 2018

Schildbürgerstreiche der bayerischen Baubehörden verhindern vielerorts die erst in dieser Woche wieder großspurig angekündigte Bahn-Elektrifizierungsoffensive der CSU-Regierung. In ihrem Dringlichkeitsantrag zur Landtagssitzung am 25. Januar picken sich die Landtags-Grünen exemplarisch die zur Elektrifizierung anstehende Bahnverbindung von Hochstadt-Marktzeuln über Kulmbach nach Hof heraus. Dort wurden Brücken und Überbauungen zu niedrig ausgelegt, sodass darunter keine Oberleitungen über die Gleise geführt werden können. Pikant ist, dass nach dem ursprünglichen Planfeststellungsbeschluss die neuen Straßenbrücken so auszuführen sind, als wäre die Strecke elektrifiziert. Erst auf Antrag des Staatlichen Bauamtes Bayreuth wurde der Planfeststellungsbeschluss abgeändert und die Durchfahrtshöhe auf 4,90 m herabgesetzt, was für eine Elektrifizierung der Bahnstrecke nicht ausreicht. „Das sind krasse Fehlplanungen mit Tunnelblick nur auf den Autoverkehr. Die Entwicklung der Schienenwege wird so gedankenlos ausgebremst“, ärgert sich Markus Ganserer, verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion. Er fordert nun einen Sachstandsbericht über aktuelle Ausbauhindernisse und Maßnahmen der CSU-Regierung, damit sich derartige Fehlplanungen künftig nicht wiederholen. Der Antrag wurde mit der Mehrheit der CSU abgelehnt, weil die CSU nicht von einer staatlichen Fehlplanung sprechen wollte.