Mobilität und Verkehr

Elektromobilität nicht nur vom Auto her denken

<p>„Elektromobilität funktioniert und hat großes Zukunftspotenzial“, kommentiert der verkehrspolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Markus Ganserer, die Abschlussveranstaltung der Bayerischen Modellregionen zur Elektromobilität. „Es zeigt sich aber auch, dass noch weitere Hürden zu nehmen sind.“</p>

22. Januar 2016

Zum einen sei die Versorgung mit Ladestationen noch völlig unzureichend, zum anderen gelte es natürlich auch, den Autoverkehr frei von fossilen Energieträgern zu gestalten. Bei dem gegenwärtigen deutschen Strom-Mix würden Elektroautos jedoch kurz- bis mittelfristig keinen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Deshalb ist eine Kaufprämie für Elektroautos auch der falsche Weg, um Elektromobilität zu fördern“, so Markus Ganserer. „Das entfacht nur ein kurzes Strohfeuer und bald darauf versinkt der Sektor dann wieder im Dunkeln.“

Die Landtags-Grünen setzen auf das Ordnungsrecht: Fahrzeughersteller müssten angehalten werden, saubere Fahrzeuge zu produzieren. „Dazu brauchen wir möglichst schnell verbindliche, EU-weite Reduktionsziele für die CO2-Obergrenzen über das Jahr 2021 hinaus.“ Das würde die Fahrzeughersteller davon abbringen, weiterhin auf den klassischen Verbrennungsmotor zu setzen, und dazu ermuntern, alternative Antriebe verstärkt auf den Markt zu bringen.

„Hier vermisse ich die Vorbildfunktion des Freistaats. Die CSU hat unseren Antrag, bis zum Jahr 2020 den Anteil von Elektroautos bei staatlichen Dienstfahrzeugen auf 10 Prozent zu erhöhen, abgelehnt“, erklärt Markus Ganserer. „Die CSU-Regierung denkt viel zu sehr vom Auto her. Elektromobilität funktioniert auch auf zwei Rädern und auf der Schiene.“ Er fordert einen Ausbau von Radschnellwegen und die Elektrifizierung weiterer Schienenstrecken, wie Regensburg-Hof oder Nürnberg-Marktredwitz.