Groß angelegter Glyphosat- Freilandversuch in Bayern

Ausgerechnet auf so genannten „ökologischen Vorrangflächen“ in Bayern findet derzeit ein „groß angelegter Glyphosat-Freilandversuch“ statt, wie die agrarpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Gisela Sengl, moniert. Betroffen sind nach Informationen der Landtags-Grünen knapp 170.000 Hektar Greening-Flächen, auf denen eine Zwischenfruchtnutzung erfolgt.

29. April 2016

„Aufgrund des milden Winters sind die Pflanzen dort nicht abgefroren, weshalb die Landwirte jetzt vielerorts großflächig das Pflanzengift Glyphosat zum Einsatz bringen“, so Gisela Sengl.
„Es war von vorneherein ein Treppenwitz, dem Bauernverband bei den ökologischen Vorrangflächen das Zugeständnis zur Zwischenfruchtnutzung zu machen“, so Gisela Sengl, „denn diese Form der Bewirtschaftung sollte ohnedies auf allen Äckern fachliche Praxis sein.“ Was das CSU-Agrarministerium noch im März auf Anfrage der Landtags-Grünen einen „wichtigen Beitrag zum Gewässerschutz“ nennt, entpuppe sich jetzt als riesiger Umweltfrevel. „Die aktuelle Praxis bei den ökologischen Vorrangflächen, die zu drei Vierteln einer Zwischenfruchtnutzung unterliegen, ist absurd“, stellt Gisela Sengl fest. Sie fordert umgehende Korrekturen: „Besseren Umweltschutz und größere Akzeptanz in der Bevölkerung erreichen wir nur dann, wenn wir den Pestizideinsatz auf allen Greening-Flächen grundsätzlich verbieten!“ Die Landtags-Grünen kündigen an, ihren zu Beginn der Legislaturperiode von der CSU-Mehrheit abgelehnten Antrag für ein Pestizidverbot auf ökologischen Vorrangflächen erneut einzureichen.

Antrag