Kontrollprobleme mit Bayern-Ei: CSU delegiert eiskalt ins europäische Ausland

Rosi Steinberger: Posse um Käfigeier setzt sich fort. "Die CSU-Regierung drückt sich davor, bei Bayern-Ei Fakten zu schaffen – und delegiert ihre Probleme mit der Kontrolle des Käfighaltungsbetriebs eiskalt nach Holland", kritisiert unsere verbraucherschutzpolitische Sprecherin.

18. August 2015

Nachdem die Regierung von Niederbayern zuletzt ein Verkehrsverbot für Eier aus den Legehennenbetrieben in Niederharthausen und Tabertshausen verhängt hatte, wird die aktuelle Eierproduktion an die niederländische Spezialfirma Schaffelaarbos BV vertrieben.

„Leider habe ich auf Nachfrage bei der zuständigen Stelle der Bezirksregierung die lapidare Auskunft erhalte, für die Verarbeitungskontrolle in Holland seien die dortigen Behörden verantwortlich“, so Rosi Steinberger. Sie sieht aber die bayerischen Behörden, in deren Zuständigkeitsbereich die Eierproduktion fällt, primär verantwortlich für den Verbraucherschutz. „Niemand kann sicherstellen, dass die Eier, die bei uns als so genanntes K3-Material – also Abfall – klassifiziert sind, am Ende nicht doch als Eipulver in den Lebensmittelhandel zurückkehren!“

Von der niederbayerischen Regierung hat Rosi Steinberger eine offizielle Stellungnahme zu dem Vorgang und dem Umgang mit dem Verkehrsverbot gefordert. Diese soll ihr „in einigen Tagen“ zugehen. „Erst erlässt man ein Verkaufsverbot kurz vor dem Wochenende mitten in der Nacht, dann hören wir lange nichts und jetzt erfahren wir, dass das Verkaufsverbot bei neuer Klassifizierung nicht für den Export nach Holland gilt“, kritisiert Rosi Steinberger. „Eine Posse - mein Vertrauen in die letztlich verantwortliche CSU-Umweltministerin tendiert gegen Null!“

hla