Gutes Essen braucht gute Ausbildung

Lehrlingsmangel im Lebensmittelhandwerk
: Gisela Sengl und Thomas Gehring im Gespräch mit Experten der Handwerkskammer, aus Ausbildungsbetrieben und Berufsschulen. "Immer mehr Menschen wollen wissen, wie und wo ihre Lebensmittel hergestellt werden. Eine gute Ausbildung im Gast- und Lebensmittelhandwerk schafft dafür die Basis. Das Problem ist der Fachkräftemangel: seit Jahren sind die Bewerberzahlen in den Ausbildungsberufen rückläufig", so Sengl.

17. März 2015

Laut einer aktuellen Anfrage an das Staatsministerium für Soziales, Familie und Integration gab es 2014 nur für ca. 30% der offenen Ausbildungsplätze in Hotellerie, Gastronomie, Speisezubereitung und Lebensmittelherstellung überhaupt Bewerbungen. Die Gründe für den Bewerbermangel sind vielfältig: schlechtes Image, schwierige Arbeitszeiten, ein raues Arbeitsumfeld, die körperliche Belastung, veraltete Ausbildungsinhalte, schlechte Ausbildungsqualität. Dazu kommt die grundsätzlich geringe Wertschätzung von Essen in Deutschland – nur 11,2% der Konsumausgaben wird für Essen ausgeben; in den meisten anderen europäischen Ländern ist das deutlich mehr.

„Aber es gibt auch immer mehr Menschen, die über diesen Kulturverlust traurig sind und sich wieder mehr Regionalität, mehr nachhaltige und ökologische Herstellung und mehr Wertschätzung in diesem Bereich wünschen“, so Sengl. „Wir Grüne finden deshalb: Gymnasium ist wichtig, aber die berufliche Bildung ist genauso wichtig. Für uns ist eine Bäckerin, die gute Brezn bäckt genauso viel wert wie ein guter Jurist. Wir wollen den ländlichen Raum lebendig erhalten und dazu gehört auch ein vielfältiges Lebensmittelhandwerk.“