Grüne Klimakonferenz im Landtag

"Klima schützen – weltweit und bei uns" - der Titel der Grünen Klimakonferenz verlieh unserem Grundanliegen an die Klimapolitik in den Wochen vor der Pariser Weltklimakonferenz Ausdruck: Wir brauchen sowohl eine verbindliche internationale Klimavereinbarung, als auch ganz konkretes praktisches Handeln im eigenen Land und in der eigenen Gemeinde.

20. November 2015

Unsere Veranstaltung begann mit einer Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge von Paris. "Europa muss wieder stärker zusammenstehen und bei der Bewältigung der Krisen Hand in Hand arbeiten", mahnte unser Fraktionsvositzender Ludwig Hartmann. Und dazu gehört auch die ‪‎Klimakrise‬. Denn Klimaschutz‬ ist eine der Menschheitsaufgaben des 21. Jahrhunderts. Klimaschutz ist eine weltweite Aufgabe und umfasst nahezu alle Bereiche unseres Lebens. Klimaschutz kennt keine Grenzen und ist auch bei der Frage der Fluchtursachen von zentraler Bedeutung.

Diese Spannbreite deckten auch die drei ReferentInnen der Plenarsitzungen unserer Konferenz ab:

Der Politikwissenschaftler und Autor Arne Jungjohann analysierte unter dem Titel „Zwischen Durchbruch und Scheitern – der Pariser Klimagipfel unter Erfolgsdruck“ die internationale Situation wenige Wochen vor dem Pariser Weltklimagipfel COP 21. Seit dem gescheiterten Klimagipfel 2009 in Kopenhagen hat sich die Klimapolitik in einigen Regionen der Welt deutlich verändert. Arne Jungjohann beschrieb die aus seiner Sicht fünf zentralen Themenfelder der Pariser Verhandlungen: Die Festlegung der Klimaziele, Dynamik und Transparenz bei der Erreichung der Ziele, Anpassungs- und Finanzierungshilfen, der Ausgleich von Schäden und Verlusten und der rechtliche Status eines Abkommens. Arne Jungjohann zeigte sich hoffnungsvoll, dass die Pariser Verhandlungen zwar keinen Durchbruch, aber einen Wendepunkt in der internationalen Klimapolitik bringen würden.

Die Verknüpfung zwischen den internationalen Zusammenhängen und einer engagierten kommunalen Politik schilderte Thomas Brose. Er ist Geschäftsführer des „Klima-Bündnis e.V“. Das Klima-Bündnis ist eine Partnerschaft europäischer Städte und Gemeinden mit den indigenen Völkern der Regenwälder. Die beiden Hauptziele sind die Reduzierung der Treibhausgasemisionen und der Schutz der Regenwälder. Herr Brose stellte die Organisation, der über 1700 Kommunen aus 25 europäischen Ländern angehören, und ihre sehr vielfältige Arbeitsweise vor.  Von Lobbyarbeit, über Erfahrungsaustausch unter den Kommunen bis hin zu sehr konkreten Aktivitäten in deutschen Kommunen, aber auch in Partnerschaftsprojekten mit Ländern des Südens treibt diese Organisation aktiven und konkreten Klimaschutz voran.

Zum Abschluss des Tages stellte Regine Richter von urgewald die aktuellen Bemühungen um „Divestment“ vor. Die Organisation „urgewald“ organisiert Kampagnen gegen Investoren und Finanziers von umweltzerstörerischen Projekte und Regine Richter hat ihren Schwerpunkt auf Energie- und Atomprojekte gelegt. Divestment ist in verschiedenen Klimaschutzgruppen ein häufig diskutiertes Thema. Frau Richter erläuterte was mit diesem Begriff „Divestment“ gemeint ist und wie er konkret bei urgewald umgesetzt wird. Am Beispiel des Norwegischen Pensionsfonds zeigt sie auf, welche Kriterien ihrer Meinung für Divestment gelten sollten und wie diese in Norwegen allmählich angewandt werden. Abschließend regte sie noch einige Punkte für Bayern an.

Zusammen mit den vier Foren am Nachmittag zu

  • Energie,
  • Mobilität,
  • Landwirtschaft und
  • Klimafolgen 

brachte unsere Klimakonferenz eine Vielzahl von Anregungen für die eigene Klimapolitik.