Forstwirtschaft
Staatsforsten müssen auch ökologische Bilanz vorlegen
Markus Ganserer mahnt regionale Naturschutzkonzepte an. "Leider triumphierte einmal mehr die Ökonomie über Ökologie und soziale Nachhaltigkeit", bedauert unser forstpolitische Sprecher Markus Ganserer die Bilanz der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) für das Geschäftsjahr 2014. Äußere Einflüsse wie die gute Konjunktur, hohe Preise auf dem Holzmarkt und geringe Schäden in den Wäldern seien Ursachen für das wirtschaftlich gute Ergebnis.

Doch während die ökonomischen Kennwerte ausreichend dargestellt werden, fehlt laut Markus Ganserer eine Beurteilung der ökologischen Bilanz: "Leider kann oder will die BaySF nichts zum Zustand der Artenvielfalt in ihren Wäldern sagen. Die Menge des Holzeinschlages oder die Fläche der Verjüngungsbestände alleine sagt nichts über den ökologischen Zustand der Wälder aus. Dies reicht bei weitem nicht aus für eine ökologische Bilanz", kritisiert Ganserer, der es auch unmöglich findet, dass bis jetzt erst 23 der 41 bayerischen Forstbetriebe ein regionales Naturschutzkonzept entwickelt haben.
Ähnlich kritisch sehen die Landtags-Grünen die Bilanz bei der sozialen Nachhaltigkeit. "Für die BaySF erschöpft sich die soziale Nachhaltigkeit mit der Meldung, im Jahr 2014 zwölf neue akademische Mitarbeiter eingestellt zu haben. Die Gesamtzahl der Beschäftigten ist jedoch um 55 Personen gesunken und führt zu einem weiteren Anstieg der Arbeitsbelastung sowie sinkender Mitarbeiterzufriedenheit", so Markus Ganserer. Der Forstexperte der Landtags-Grünen fordert von der BaySF, endlich den Gegensatz zwischen Ökonomie, Ökologie und sozialer Nachhaltigkeit aufzulösen.
hla