Kultur und Heimat

Denkmalschutz in Bayern wieder Leben einhauchen

Dr. Sabine Weigand zum Tag des Offenen Denkmals am 13. September: Zeitzeugen mit modernem Denkmalschutz erhalten

11. September 2020

 

„Bayerns Denkmalschutz liegt fast 50 Jahre nach Inkrafttreten des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes 1973 im Dornröschenschlaf“, erklärt die denkmalpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Dr. Sabine Weigand, zum Tag des Offenen Denkmals am 13. September 2020. „Denkmäler aber schaffen Identität und schenken Heimatgefühl. Sie sind Lebensräume. Deshalb müssen wir dem Denkmalschutz in Bayern wieder Leben einhauchen.“
Im Rahmen ihrer jährlichen Denkmalschutztour hat Sabine Weigand einige historische Baudenkmäler in den bayerischen Bezirken besichtigt. So etwa die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Furth in Wald, das Kriegerdenkmal in der Landshuter Neustadt oder die Schwandorfer Spitalkirche: „Diese Bauten sind Beispiele für positive Umnutzung und Erhaltung. Es kann niemand wollen, dass Zeitzeugen verfallen.“
Denkmäler wurden aus natürlichen, regionalen Baustoffen errichtet und „stehen, anders als Neubauten, Jahrhunderte lang“, so Sabine Weigand. „Denkmäler sind nachhaltig und sie zu sanieren und weiter zu nutzen, statt ungehemmt Baugebiete auszuweisen, verhindert Flächenfraß.“
Sabine Weigand fordert einen modernen Denkmalschutz, in dem die Kommunen bei der Erhaltung ihrer Denkmäler und Bauten im Ensembleschutz eine Vorbildfunktion einnehmen. „Der Denkmalschutz hat in Bayern schließlich Verfassungsrang. Wir müssen hier die Kommunen und die Besitzerinnen und Besitzer unterstützen und die bayerischen Strukturen im Denkmalschutz überarbeiten und die massiv gekürzten Fördermittel dringend aufstocken.“
Die aktuelle Ermittlung gegen die German Property Group wegen des Verdachts auf Anlagebetrug betrachtet Sabine Weigand mit Sorge, denn die Immobilienfirma aus Hannover hat mit Anlegergeldern sanierungsbedürftige, denkmalgeschützte Häuser in Deutschland aufgekauft, sie aber nicht saniert: „Wie viele Denkmäler in Bayern sind betroffen? In welchem Zustand befinden sich diese Objekte? Ist hier schnelles Eingreifen erforderlich? Wird die Staatsregierung die betroffenen Kommunen durch Beratung oder finanzielle Hilfen unterstützen?“