Kultur und Heimat

Fall Gurlitt: Grüne kritisieren Salamitaktik bei Veröffentlichung der Bilder

<p><strong>Der kulturpolitische Sprecher der Landtags-Grünen, Dr. Sepp Dürr, fordert die Staatsregierung auf, sämtliche in München aufgefundenen Werke des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt unverzüglich im Internet zu veröffentlichen.</strong> „Die jetzt eingeschlagene Salamitaktik, zunächst nur 25 Bilder online zu stellen, schadet unserem internationalen Ansehen“, unterstreicht Sepp Dürr.

13. November 2013

Es sei „problematisch genug“, dass die Öffentlichkeit erst in diesen Tagen informiert wurde, obwohl die bayerischen Behörden bereits seit anderthalb Jahren Kenntnis von dem NS-Raubkunst-Fund gehabt haben sollen.

„Wir fordern einen umfassenden Bericht des Wissenschaftsministeriums, in dessen Mittelpunkt Umstände und Inhalte des Kunstfunds stehen müssen“, so Sepp Dürr, der einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag bereits eingereicht hat. Die Landtags-Grünen fordern darüber hinaus eine bessere finanzielle Ausstattung der Provenienzforschung zu NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut sowie die Einrichtung einer öffentlich zugänglichen Datenbank mit sämtlichen – vorrangig seit 1933 erworbenen – Sammlungsbeständen ungeklärter Herkunft. In der zögerlichen Vorgehensweise der bayerischen Behörden bei der Veröffentlichung der Sammlung Gurlitt sieht Sepp Dürr eine „massive Missachtung der Rechte ehemaliger NS-Opfer und deren Rechtsnachfolger. Nur wenn die Werke für jeden einsehbar sind, haben Anspruchsberechtigte eine reelle Chance, diese aufzufinden.“