Jugendliche

Jugend fördern statt ausbremsen

Landtags-Grüne und Katholische Landjugend Bayern sehen Jugendpolitik als Stiefkind der CSU-Regierung

Die jugendpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Claudia Stamm, und Landesgeschäftsführerin Maria Kurz und Landesvorsitzender Oliver Kurz von der Katholischen Landjugendbewegung Bayern e.V. (KLJB)  haben heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz dringenden Handlungsbedarf in vielen Bereichen der Jugendpolitik angemahnt: „Die Jugend muss endlich in den Fokus gerückt werden. Denn Jugendliche wollen sich sozial und politisch engagieren, nur die Rahmenbedingungen stimmen nicht“. Darin sind sich alle drei einig.
 
Das habe nicht zuletzt die jüngste Anhörung zur Enquete-Kommission „Jungsein in Bayern  – Zukunftsperspektiven für die kommenden Generationen“ gezeigt, so Claudia Stamm. Die über 200 Handlungsempfehlungen, die von der Enquete-Kommission vor acht Jahren formuliert wurden, hätten der CSU-Regierung einen klaren Handlungsauftrag erteilt. Aber: „Passiert ist nichts – die Jugendpolitik ist auch heute noch ein Stiefkind der CSU-Regierung.“
 
Dabei gäbe es in vielen Bereichen der Jugendpolitik dringenden Handlungsbedarf – sei es bei der politischen Bildung, der politischen Teilhabe oder der interkulturellen Öffnung der Jugendarbeit. Das umfangreiche grüne Antragspaket fordert konkrete Konsequenzen aus der Anhörung und zeigt eine zukunftsorientierte Jugendpolitik. Maria Kurz und Oliver Kurz wünschen sich, dass Jugendpolitik einen größeren Stellenwert bekommt als bislang. „Auf Dauer können wir uns diese Ignoranz nicht mehr leisten. Wir erleben vor Ort engagierte Jugendliche, die mehr Wertschätzung verdienen und vor allem auch Unterstützung. Wir brauchen Verbindlichkeit und Rahmenbedingungen für eine echte Beteiligung.“ Das würden viele Beispiele vor Ort bestätigen. Das grüne Antragspaket unterstützt die KLJB ausdrücklich.
 

„Jugendliche brauchen eines: man muss sie ernst nehmen und das behauptet mehr wahrhafte politische Teilhabe", so Claudia Stamm. „Sie müssen Möglichkeit erhalten, ihre Interessen und Bedürfnisse selbst zu vertreten und ihr eigenes Leben selbstverantwortlich zu gestalten. Nur so lässt sich wiederum gewährleisten, dass die Perspektive der Jugendlichen in der Politik ernst genommen wird.“ Das beinhalte nicht nur die Absenkung des Wahlalters auf 16, sondern auch den Ausbau der politischen Bildungsarbeit. „Die politische Bildung muss in den Lehrplänen der Bayerischen Schulen gestärkt werden, es kann nicht sein, dass Sozialkunde nur mit einer Stunde pro Woche in der gymnasialen Oberstufe unterrichtet wird und andere Schulformen, mit Ausnahme der Abschlussklassen an den Realschulen, völlig leer ausgehen. Sozialkunde muss lebendig sein“, so Claudia Stamm. Auch die Projekte und Programme zur Bekämpfung von Rechtsextremismus, Rassismus und aber auch jede andere Form der Radikalisierung wie Salafismus müssen ernsthaft ausgebaut werden. „Es gibt so viele Baustellen in der Jugendpolitik – angefangen von guten Rahmenbedingungen fürs Ehrenamt, einer besseren Förderung des ehrenamtlichen Engagements junger Menschen und eine Stärkung der Jugendfreiwilligendienste.“ Der Ausbau der medienpädagogischen Angebote für Kinder und Eltern gehört genauso zu den offenen Themen wie die Stärkung der Jugendsozialarbeit.
 
 
Claudia Stamm: „Wir brauchen eine umfassende jugendpolitische Offensive, damit dass Thema im Landtag und in der Politik wieder einen höheren Stellenwert bekommt. Gerade in der aktuellen gesellschaftlichen Krisen- und Umbruchsituation stellen sich große politische Herausforderungen mit Blick auf die Jugend dar. Einige dieser Herausforderungen gehen wir mit unserem Antragspaket an, exemplarisch für das, was momentan in der Jugendpolitik brach liegt.“