Integration und Migration

Keine Abschiebung von Pflegehelferinnen und -helfern!

Christine Kamm unterstützt Forderung der Diakonie Bayern und verweist auf parallel laufende Anwerbeprogramme

03. Juli 2018

Die Landtags-Grünen unterstützen die Forderung der Diakonie Bayern, ausgebildete Pflegehelferinnen und -helfer nicht abzuschieben. „Hier geht es um junge Menschen, die unsere Sprache gelernt und sich erfolgreich integriert haben und die noch dazu in einem Mangelberuf arbeiten wollen“, so die integrationspolitische Sprecherin Christine Kamm.

Dennoch seien in Bayern eine ganze Reihe von Flüchtlingen nach einer einjährigen Pflegehelfer-Ausbildung von Abschiebung bedroht. Oft würden auch Arbeitserlaubnisse entzogen, auch von Geflüchteten, die teilweise ihre Ausbildungskosten selbst finanziert haben.

Laut einer aktuellen Prognose der Bertelsmann-Stiftung fehlen in Deutschland bis zum Jahr 2030 62.000 Pflegekräfte. Deshalb fordert auch die Bundesagentur für Arbeit eine Duldungsregelung für zweijährige, staatlich geregelte Helferausbildungen – etwa im Pflegebereich – und sogenannte Einstiegsqualifizierungen in diesem Beruf.  
„Es ist unsinnig und für hier integrierte Menschen auch unmenschlich, wenn wir motivierte, ausgebildete Migranten des Landes verweisen, wo wir doch gleichzeitig Anwerbeprogramme durchführen, um Menschen aus Drittländern zu uns zu holen, die erst noch unsere Sprache lernen und sich hier integrieren müssen“, argumentiert Christine Kamm. Es mache auch keinen Sinn gut integrierte Flüchtlinge zur Heimreise zu zwingen, damit sie von dort nach vielen Monaten Wartezeit und Bürokratischen Hürden aus ihrem Heimatland zum Zwecke der Ausbildung eine Wiedereinreise betrieben.