Integration und Migration

Bayerische AnKER-Einrichtungen - Orte der Hoffnungslosigkeit

Christine Kamm fordert Integrationsmaßnahmen statt Kasernierung

31. Juli 2018

Zum 1.8.2018 werden die Erstaufnahmeeinrichtungen in Manching, Bamberg, Deggendorf, Regensburg, Donauwörth, Zirndorf und Schweinfurt in AnKER-Zentren umbenannt.

Für Christine Kamm, asylpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen ist das eine unlautere Schönfärberei der Transitzentren: „Hier wurden zunächst Ankunfts- und Rückführungseinrichtungen für Balkan-Flüchtlinge geschaffen. In diese Abschiebelager wurden dann Flüchtlinge aus vielen anderen Ländern, darunter Afghanistan, Nigeria und der Ukraine eingewiesen. Das sind Massenunterkünfte, die den Zweck haben, zu isolieren und mit dem Wort „Anker“ aber auch gar nichts zu tun haben."

Die Schaffung von AnKER-Zentren führe zu massiven Verschlechterungen, denn „die Isolation in solchen Zentren macht die Menschen krank und behindert auch die Integration derer, die in Deutschland bleiben werden. Flüchtlinge dürfen dort mehr als zwei Jahre keiner regulären Arbeit nachgehen. Ihnen fehlt der Zugang zu Asyl- oder Rechtsberatung, viele von ihnen stehen sowohl im Asylverfahren als auch bei drohender Abschiebung ohne Hilfestellung da. Wen wundert, dass in diesen „Ankern“ die Zahl der Geflüchteten, die einen Schutzstatus zuerkannt bekommen, deutlich niedriger ist, als im Landesdurchschnitt. Großunterkünfte für Flüchtlinge sind stigmatisierende Zeichen der Ausgrenzung und sie werden häufig zum Kristallisationspunkt von Hasskampagnen", kritisiert Christine Kamm die Einrichtungen und fordert dringend "Integrationsmaßnahmen statt Kasernierung!“