Abschiebungen nach Afghanistan: Familien nicht auseinanderreißen

„Es zeigt sich immer mehr, dass das BAMF im Angesicht der vielen zu treffenden Entscheidungen die Situation der Geflüchteten nicht ausreichend berücksichtigt. Viele Entscheidungen sind nicht mehr nachvollziehbar“, erklärt die asylpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Christine Kamm und verweist auf die Geschichte der afghanischen Familie Qurbani .

02. März 2017

„Wenn Zwillinge mit derselben Fluchtgeschichte nun auseinander gerissen werden - die eine darf in Donauwörth bleiben und arbeiten, der andere dagegen wird trotz Beschäftigungsverhältnis abgeschoben – dann ist das nicht nachvollziehbar. Familien dürfen nicht durch Abschiebungen auseinander gerissen werden.“

Die Heimatstadt der Familie, Masar-i-Scharif, sei nicht sicher. Erst vor wenigen Monaten habe es einen schweren Anschlag auf das deutsche Konsulat gegeben. Christine Kamm: „Wenn Entscheidungen nicht mehr faktisch nachvollziehbar sind, sondern willkürlich erscheinen, dann haben wir, dann bekommt auch unser Rechtsstaat ein Problem.“

Christine Kamm fordert, den UNHCR-Bericht ernst zu nehmen und dessen Beurteilung der Sicherheitslage Afghanistans in die Entscheidungen des Bamf einfließen zu lassen: „Es ist unverantwortlich, Menschen nach Afghanistan abzuschieben.“