Für eine bessere Sprachförderung in bayerischen Kindertagesstätten – CSU lehnt Sonderprogramm des Freistaats ab

<p><strong>Die CSU hat in dieser Woche im Sozialausschuss einen Antrag der Grünen für einen Ausbau der Sprachförderung in Kindertagestätten abgelehnt. </strong>Angesichts der stark gestiegenen Zahl an Kindern aus Flüchtlingsfamilien und Kindern mit Migrationshintergrund, hatten sowohl Grüne als auch SPD ein eigenes <a href="https://www.bayern.landtag.de/www/ElanTextAblage_WP17/Drucksachen/Basisdrucksachen/0000006000/0000006063.pdf">Förderprogramm der Staatsregierung für zusätzliche sprachliche Bildungsangebote</a> gefordert.

19. Februar 2016

Dabei geht es vor allem um eine Unterstützung der ErzieherInnen durch zusätzliche Fachkräfte für sprachliche Bildung. Das Programm sollte das Bundesprogramm ‚Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist‘ ergänzen.

Die bisherigen Bundesprogramme ‚Sprach-Kitas‘‘ sind sehr erfolgreich verlaufen. An dem Ende 2015 ausgelaufenen Programm ‚Schwerpunkt-Kitas Sprache und Integration‘ haben sich 590 Kitas in Bayern beteiligt. Die Angebote des Bundesfamilienministeriums wenden sich an alle Kinder mit sprachlichen Defiziten, insbesondere an Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund, aber auch an die zunehmende Zahl von Kindern aus Flüchtlingsfamilien. Durch zusätzliche Fachkräfte können die Kitas die nötige individuelle Förderung und Unterstützung bereit stellen. An dem 2016 begonnenen Folgeprogramm ‚Sprach-Kitas‘ können nur noch 550 Kitas aus Bayern teilnehmen.  Beworben hatten sich allerdings schon bis Mitte August 2015, also noch vor der großen Flüchtlingswelle, 696 Einrichtungen. „Da das bisherige Angebot dem steigenden Bedarf nicht gerecht wird, wollen wir es durch ein eigenes Landesprogramm ergänzen“, so die Sprecherin der Grünen Landtags-Fraktion für frühkindliche Bildung, Christine Kamm. „Wir brauchen insbesondere einen Ausbau der Vorkurse ‚Deutsch 240‘ im Vorschulbereich und eine bessere fachliche Beratung und Begleitung der ErzieherInnen in den Kitas. Denn Sprache ist der Schlüssel zur Integration!“

Im Freistaat waren bereits Anfang Oktober 2015 rund 11.500 Kinder aus Flüchtlingsfamilien im Kitaalter registriert. Mittlerweile dürfte ihre Zahl bereits deutlich gestiegen sein. „Die Integration der neu ankommenden Kinder stellt die Kitas vor große Herausforderungen“, erläutert Christine Kamm. „Insbesondere müssen die Kinder vor ihrem Schuleintritt ein ausreichendes sprachliches Niveau erreicht haben, um in der Schule mithalten zu können.“ Die Erzieherinnen in den Kitas brauchen für eine bessere sprachliche Bildung im Kitaalltag eine Begleitung und Unterstützung durch besonders qualifizierte SprachexpertInnen. Angesichts dieser Herausforderungen müssen die Sprachförderprogramme in Bund und Land dringend weiter ausgebaut werden. Die Bundesregierung hat bereits für den Zeitraum von 2016 bis 2019 ein neues Förderprogramm aufgelegt. Mittlerweile ist durch die steigenden Flüchtlingszahlen der Bedarf noch deutlich gestiegen Die Staatsregierung muss deshalb ebenfalls ein eigenes Förderprogramm auflegen.

Hier geht es zum Antrag "Sprachförderung in bayerischen Kindertagesstätten verbessern – Sonderprogramm zur Förderung von Flüchtlingskindern und Kindern mit Migrationshintergrund auflegen"