Abschiebungen nach Afghanistan stoppen, Sicherheitslage überprüfen

<p><strong>Christine Kamm</strong>: CSU-Innenminister Herrmann handelt verantwortungslos&nbsp;&nbsp;&nbsp;

16. Dezember 2016


München (16.12.2016/hla). „Die Abschiebungen nach Afghanistan in ein unsicheres Krisengebiet mit 1,5 Millionen Binnenflüchtlingen sind humanitär nicht zu rechtfertigen!“ Christine Kamm, asylpolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, wirft dem bayerischen CSU-Innenminister Herrmann nach der Aktion vom Mittwochabend Verantwortungslosigkeit vor. Kritik übt sie vor allem auch an der Auswahl der Betroffenen: „Es wurden gerade nicht – wie vielfach behauptet – vor allem Kriminelle abgeschoben, sondern teils Integrationsvorbilder.“

Die Mehrzahl der bayerischen Abschiebefälle sei mustergültig integriert, seit über fünf Jahren im Land, spreche gut Deutsch, verfüge über ein Arbeits- oder Ausbildungsangebote und sei bei Kolleginnen und Kollegen akzeptiert. „Dass nun genau diese Menschen abgeschoben werden, ist ein Schlag in das Gesicht aller, die sich um Integration bemühen“, so Christine Kamm. Die Abschiebeaktion habe zu Panik und Verzweiflung unter vielen Flüchtlingen geführt. Manche seien in die Illegalität abgetaucht, andere nicht mehr in der Lage, zu lernen und zu arbeiten. Christine Kamm fordert den sofortigen Stopp aller Abschiebungen nach Afghanistan und eine Überprüfung der Sicherheitslage.