Männer-Domäne Jura-Professur: Ursachen müssen hausgemacht sein

<p><strong>Verena Osgyan fordert verbindliche Maßnahmen zur Erhöhung des Frauen-Anteils in der rechtswissenschaftlichen Ausbildung.</strong> 57,3 Prozent der Studierenden in den Rechtswissenschaften sind Frauen. Ausgebildet werden sie allerdings von überwiegend männlichen Professoren. Der Frauenanteil bei Jura-Professuren in Bayern beträgt gerade einmal neun Prozent.

30. Juni 2014

"Bei einem solchen Missverhältnis in einem geisteswissenschaftlichen Studienbereich müssen die Ursachen hausgemacht sein", zielen die Vorwürfe der gleichstellungs- und hochschulpolitischen Sprecherin der Landtags-Grünen, Verena Osgyan, direkt auf das Wissenschaftsministerium.

Minister Spaenle nennt  in seiner Antwort auf eine Grüne Anfrage zahlreiche, letztlich widersprüchliche Gründe für den eklatant niedrigen Frauenanteil bei Jura-Professuren. "Mal soll die Jura-Professur zu unattraktiv sein, weshalb talentierte Frauen in die freie Wirtschaft abwanderten. Mal soll sie zu attraktiv und fordernd sein, weshalb sich Frauen lieber in den vermeintlich bequemeren Staatsdienst zurückzögen. Da beißt sich die Katze doch in den eigenen Schwanz", so Verena Osgyan.


Es ist "ausgesprochen ärgerlich", dass der Frauen-Anteil bei Professuren in Bayern fächerübergreifend bei lediglich 16,7 Prozent liegt (Stand 2012). In Geisteswissenschaften jedoch, wo es teils schon ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis im Lehrapparat der Universitäten gebe, "muss man diese Ungerechtigkeit nicht hinnehmen", unterstreicht Verena Osgyan. Sie fordert deshalb statt unverbindlicher und schwammiger Zielvereinbarungen endlich verbindliche Maßnahmen zur Erhöhung des Anteils an Professorinnen.

hla