Haderthauer-Untersuchungsausschuss: Seehofer soll aussagen

<p></p><p><strong>Fraktionen von Grünen, SPD und Freien Wählern stellen Fragenkatalog vor.</strong> Die Oppositionsfraktionen haben im Bayerischen Landtag den Fragenkatalog für den Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der Vorgänge um Staatskanzleiministerin Haderthauer und die Sapor Modelltechnik GbR vorgestellt. Der Untersuchungsausschuss soll voraussichtlich am 27. November in der Plenarsitzung beschlossen werden und am 4. Dezember zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentreten.</p>

06. November 2014

Ulrike Gote, grüne Vizepräsidentin stellt fest: "Die Affäre Haderthauer hat nicht nur die Bürgerinnen und Bürger moralisch empört, sondern ist auch ein dramatisches Beispiel für das, was schief läuft in der forensischen Psychiatrie, sei es im Bereich der Fachaufsicht, des Behördenhandelns oder in der Kompetenzverteilung. Es gilt also viel mehr aufzuklären, nämlich wo die Fehler im System liegen, das massive Eingriffe in die Freiheit von Menschen möglich macht. Wir brauchen klare Regeln, Transparenz und eine funktionierende Aufsicht und Kontrolle."

Der designierte Vorsitzende Horst Arnold (SPD) erklärt: "Wir stehen vor einem Gebirge von Fragen, die geklärt werden müssen. Welche Fehler wurden im System gemacht, wie können sie korrigiert werden und was muss möglicherweise in der Forensik geändert werden? Auch Ministerpräsident Seehofer wird erklären müssen, auf welcher Grundlage er Staatskanzleiministerin Haderthauer einen Persilschein ausgestellt hat."

Der von der Fraktion der Freien Wähler in den Ausschuss gewählte Vertreter Prof. (Univ. Lima) Dr. Peter Bauer. "Wir möchten auch wissen, wie ein nicht therapierter Dreifachmörder in Ansbach immer wieder frei herumspazieren konnte und warum Roland S. im Maßregelvollzug nur eine Arbeitstherapie angeboten bekam. Außerdem muss Ministerpräsident Seehofer offenlegen, welchen Einfluss die Staatsregierung auf die hoch brisante Angelegenheit nahm – inklusive mehrerer Versuche zur Einschüchterung von Journalisten und Parlamentariern."

Die Abgeordneten werden sich mit vier Fragenkomplexen befassen: Zum einen ist die Fachaufsicht der Staatsregierung über die Forensik in Bayern zu überprüfen, weiter werden die Parlamentarier der sogenannten Arbeitstherapie und dem gewinnorientierten Bau von Modellautos auf den Grund gehen. Im Zentrum des Interesses steht auch der Umgang mit dem Ministergesetz, das eine Nebentätigkeit eines Ministers verbietet. Und schließlich wird das Gremium den Umgang der Bayerischen Staatsregierung und Christine Haderthauers mit der Beantwortung parlamentarischer Anfragen und mit der öffentlichen Berichterstattung bewerten.


index.php?id=1329

index.php?id=1329

Untersuchungsausschuss Modellbau: der Fragenkatalog
Dossier: die schmutzigen Geschäfte der Christine H.