Gesundheit und Pflege

Medizinische Versorgung in ganz Bayern sicherstellen

Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in ganz Bayern stand in dieser Woche im Plenum des Bayerischen Landtags auf der Tagesordnung. Wir haben dort unser Konzept dafür vorgestellt.

27. Oktober 2017

„In unserem Antragspaket stehen nicht nur Ärztinnen und Ärzte und Studentinnen und Studenten der Humanmedizin im Fokus, sondern auch nichtärztliche Gesundheitsberufe“, erklärt unser gesundheitspolitische Sprecher Ulli Leiner. „Wir setzten auf innovative Konzepte, auf die Stärkung der Allgemeinmedizin, auf sektorenübergreifende Kooperationen zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor, die Stärkung der Kommunen sowie auf die Chancen der Digitalisierung. Das ist der Weg, der zu Sicherung der guten Gesundheitsversorgung in Stadt und am Land führt, ein Weg, der auch nachhaltig ist.“

Das heißt für uns im Detail:
Als aller erstes muss die derzeitige gesundheitliche Versorgungssituation in Bayern gründlich überprüft werden, um den regionalen Bedarf realitätsnah zu ermitteln. Dann muss in einem zweiten Schritt die Überprüfung der Versorgungsgebiete bzw. der Arztgruppen innerhalb der Bedarfsplanung erfolgen. Wo Unterversorgung droht, sind, auch mit finanziellen Mitteln, Maßnahmen zu ergreifen. Dabei müssen auch die Kommunen gut beraten und unterstützt werden.

Eine wesentliche Rolle bei der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung in den ländlichen Räumen, werden in Zukunft auch die nichtärztlichen Gesundheitsberufe, Pflege und Heilmittelerbringer spielen. Der demographischen Entwicklung entsprechend, werden wir mehr geriatrische ambulante Rehabilitationsmaßnahmen brauchen. Deshalb sind auch die Physiotherapeutinnen -und therapeuten zu stärken. Deren Ausbildung darf nicht durch Schulgeld erschwert werden.

Wir brauchen einen Ausbau der integrierten Versorgung. Insgesamt wollen wir die Zusammenarbeit der ärztlichen und nichtärztlichen Gesundheitsberufe auf regionaler Ebene deutlich bündeln und damit die Versorgung der Menschen auch nachhaltig zu verbessern. Auch die Stärkung der Stellung der Apothekerinnen und Apotheker im ländlichen Raum ist uns wichtig. Sie sind oft der erste Ansprechpartner zum Einstieg ins Gesundheitssystem.

Die Chancen der Telemedizin müssen aktiv unterstützt und genutzt werden. Schon heute ist es möglich, Daten digital zu erfassen und zu übermitteln. Zum Beispiel per Videogespräche können Patientengespräche, Beratungen auf Grund vorliegender Ergebnisse auch persönlich geführt werden. Auch dies kann ganz Ärztinnen und Ärzte wesentlich entlasten und Patientinnen und Patienten den Weg in die Arztpraxis in manchen Fällen ersparen.

Die Situation in Bayern, wie sie gerade im Entstehen ist, nämlich die Engpässe in der medizinischen Versorgung mit niedergelassen Haus- aber auch schon Zahn- oder Fachärzten, geht eindeutig auf die Versäumnisse der Bundesregierung, aber auch auf die der Bayerischen CSU-Staatsregierung zurück. Natürlich ist es wichtig, mehr Studienplätze für Humanmedizin zu schaffen, aber man muss das Gesamtsystem der gesundheitlichen Versorgung der Menschen in Bayern im Blick haben.