Psychisch kranke Menschen nicht stigmatisieren

„Ich habe selten eine so inakzeptable und geschmacklose Äußerung zu einem Thema gehört, wie Innenminister Herrmanns Forderung nach einem Berufsverbot für Depressive“: Empörung&nbsp; bei unserer innenpolitischen Sprecherin und stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden&nbsp; Katharina Schulze.</p>

10. April 2015

Seit dem furchtbaren Absturz der Germanwings-Maschine warnen ExpertInnen davor, falsche und übereilte Schlüsse zu ziehen. Sie sehen mit Besorgnis, dass Menschen mit Depressionen als Gefahr für die Allgemeinheit gesehen werden könnten, vor der die Bevölkerung geschützt werden müsse. „Herrmanns Forderung ist verantwortungslos und populistisch“, so Katharina Schulze: „Schon jetzt scheuen sich viele depressive Menschen ärztliche Hilfe zu suchen. Durch solche Aussagen werden noch mehr Patientinnen und Patienten in die Geheimhaltung ihrer Krankheit gedrängt. Anstatt psychisch kranke Menschen zu stigmatisieren, brauchen wir mehr Verständnis, Offenheit und Hilfsangebote. Seine Aussage wirft die öffentliche Debatte über psychische Krankheiten um Jahrzehnte zurück.“