Bayerische Kliniken: Belastung für Ärzte und Pflegekräfte untragbar

<p>Fast jede zweite bayerische Klinik hat im vergangenenen Jahr Verluste gemacht: Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Bayerischen Krankenhausgesellschaft. "Gerade auf das Personal und dessen Motivation haben diese finanziellen Schwierigkeiten erhebliche negativen Auswirkungen", meint dazu unser gesundheits- und pflegepolitische Sprecher Ulli Leiner. Die betroffenen Häuser müssten vor allem am Personal sparen, weil auf Pflegekräfte und ÄrztInnen der größte Teil der Ausgaben entfalle.

31. März 2015

"Die Belastung und die Arbeitsbedingungen der Ärzte, Ärztinnen und Pflegekräfte sind untragbar."

Das bekämen auch die Patientinnen und Patienten zu spüren. Laut Gesundheitsministerium infizieren sich jährlich fast 600.000 Menschen im Krankenhaus mit multiresistenten Keimen. Ulli Leiner: "Mit überlastetem und immer öfter gehetztem und gestresstem Personal steigen auch die Risiken wie Behandlungsfehler oder postoperative Infektionen. Das darf eigentlich nicht sein."

Die Vergütungszustände der Kliniken seien unangemessen. Die bayerischen Kliniken könnten nicht mit derzeit 500 Millionen Euro Förderung pro Jahr mit dem rasanten medizinisch-technischen Fortschritt, allgemeinen Preisanstieg, zunehmenden Wettbewerb der Kliniken und nicht zuletzt den steigenden Qualitäts- und PatientInnenansprüchen Schritt halten. "Ganze Bereiche – Apotheken, Küchen, Außenanlagen, Übergangslösungen –  werden nicht mehr oder nur begrenzt gefördert", so Ulli Leiner. "Es ist aber nicht damit getan, einfach nur zusätzliches Geld nach dem Gießkannenprinzip in den stationären Sektor zu leiten. Wir fordern eine grundlegende Reform der Krankenhausplanung mit dem Ziel einer bedarfsgerechten strukturierten Landesversorgungsplanung."

lmo