Rechtsextremismus
Erinnerung lebendig halten
<p><strong>Am 27. Januar jährte sich der Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch sowjetische Soldaten zum 70. Mal.</strong> Zu diesem Anlass fand im Bayerischen Landtag ein Gedenkakt statt. Berührender Höhepunkt der Zeremonie war der Auftritt des Auschwitzüberlebenden Max Mannheimer. Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und die kritische Auseinandersetzung mit diesem Kapitel deutscher Geschichte spielen für die Grüne Landtagsfraktion seit jeher eine zentrale Rolle.<br>
30. Januar 2015
„Auschwitz und alle anderen Vernichtungsorte der Nazis müssen uns ständige Mahnung sein“, erklärte die Fraktionsvorsitzende Margarete Bause anlässlich des Internationalen Gedenktags für die Opfer des Nationalsozialismus. „Die im Laufe der Nachkriegsjahrzehnte hart erkämpfte Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit hat zur Sensibilisierung und Demokratisierung unserer Gesellschaft beigetragen.“ Heute liege die Herausforderung insbesondere darin, die Erinnerung an die Opfer und die Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte auch über die Zeitzeugengeneration hinaus lebendig zu halten.
Damit dies gelingen kann, setzen sich die Landtagsgrünen seit vielen Jahren für eine vielfältige Erinnerungskultur ein. Über die beiden zentralen KZ-Gedenkstätten in Dachau und Flossenbürg sowie die Dokumentationszentren in Nürnberg, (bald) in München und auf dem Obersalzberg hinaus, gilt ihr Einsatz insbesondere auch dem Erhalt und der museumspädagogischen Erschließung der ehemaligen KZ-Außenlager (u.a. in Kaufering und Mühldorf). Dadurch soll die ganze Dimension und das Ausmaß der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik verdeutlicht werden. Damit Erinnerungskultur nicht erstarrt, gelte es zudem immer wieder nach zeitgemäßen pädagogischen und musealen Ansätzen zu suchen und diese in den Schulen und Gedenkstätten zu verankern, so Margarete Bause.
Die gegenwärtige Relevanz der Auseinandersetzung mit Ausgrenzung und Verfolgung zeige sich leider auch in den Ereignissen der letzten Wochen und Monate: „Wir erleben leider gerade jetzt wieder eine Tendenz zur Radikalisierung. Jüdinnen und Juden in Deutschland und Europa haben berechtigte Angst. Anschläge auf jüdische Einrichtungen nehmen zu. Auf Demonstrationen werden unverhohlen antisemitische Hassparolen skandiert und Neonazis scheuen vor Hakenkreuzschmierereien nicht zurück. Dem müssen wir entschieden entgegentreten. Minderheiten dürfen nicht zu Sündenböcken gemacht werden für diffuse Ängste. Antisemitismus und rassistische Ressentiments dürfen in Deutschland keinen Platz haben. Wir Grüne kämpfen für ein Land, in dem Menschen jeden Glaubens und jeder Herkunft frei und ohne Angst leben können.“