Finanzen und Haushalt

Olympia: Das IOC kassiert, die Bevölkerung zahlt

Ludwig Hartmann kritisiert Knebelverträge mit den ausrichtenden Kommunen. "Cui bono – wem nützt es?" -&nbsp; diese provokante Frage stellt unser Fraktionsvorsitzender im Zusammenhang mit dem Einsatz des bayerischen Innenministers Herrmann für eine neuerliche Olympiabewerbung Münchens. Den Bürgerinnen und Bürgern in der Region nämlich nützt ein Mega-Sportspektakel, das 17 Tage lang Millionen Zuschauer anlockt und anschließend die Kommunen mit den Folgeerscheinungen alleine lässt, herzlich wenig.<br>

17. Oktober 2013


„Olympische Winterspiele wären mit massiven Eingriffen in unseren sensiblen Alpenraum verbunden“, stellt Ludwig Hartmann fest. Die neu zu schaffenden oder zu optimierenden Anlagen seien aber meist speziell auf den Hochleistungssport „getrimmt“, brächten also keinerlei Nutzen für den Breitensport. „Die beteiligten Kommunen werden sich für die notwendigen Investitionen und die Durchführung der Spiele tief verschulden müssen“, prognostiziert Ludwig Hartmann. Den Schuldendienst und Zahlungen für den Unterhalt der Anlagen dürften anschließend die dort lebenden Bürgerinnen und Bürger leisten, die zudem erfahrungsgemäß mit nochmals steigenden Mieten und Lebenshaltungskosten konfrontiert sein werden.

Wem Olympia allerdings immer nütze, so die Landtagsgrünen, sei das Internationale Olympische Komitee (IOC). „Dieser mächtige und intransparente Sportverband schließt Knebelverträge mit den Ausrichtern, lässt sich exklusive Vermarktungsrechte festschreiben und sichert sich völlige Steuerfreiheit“, weiß Ludwig Hartmann. Anschließend sonnten sich die Funktionäre – und wohl auch einige Polit-Größen – im Glanz der Spiele, während die Kosten „vergesellschaftet“ würden. „Unter diesen Bedingungen“, unterstreicht Ludwig Hartmann, „kann man sich nur den Menschen in den Wintersportländern Österreich und Schweiz anschließen. Sie haben ‚Nein‘ gesagt zu Olympia – und das sollten wir auch tun.“