Gundremmingen: RWE darf Zügel nicht schleifen lassen!

Max Deisenhofer kritisiert massiv gestiegene Probleme mit undichten Brennelementen im schwäbischen Atomkraftwerk

26. Juli 2019

 

Drastische Zunahme von undichten Brennelementen im Atomkraftwerk Gundremmingen: Im Block C kletterte die Fallzahl in den letzten zehn Jahren von fünf zwischen 2000 und 2009 auf 14 (seit 2010). Auch im Block B, der schon im vorletzten Jahr abgeschaltet wurde, waren es nach 2010 fast doppelt so viele (zwölf) wie zu Beginn der 2000er Jahre (sieben). Dies ergibt sich aus einer Antwort auf eine Schriftliche Anfrage des schwäbischen Abgeordneten, Max Deisenhofer.

„Es ist mir schleierhaft, warum der Kraftwerksbetreiber RWE dieses Problem überhaupt nicht in den Griff bekommt, sondern eher immer tiefer hineinschlittert“, moniert Max Deisenhofer. „Dies ist umso erstaunlicher, da die Staatsregierung in ihrer Antwort behauptet, eine Fülle von Verbesserungsmaßnahmen veranlasst zu haben.“

Undichte Brennelemente verseuchen bei einem Siedewasserreaktor einen großen Teil der Kraftwerksanlage. Weil Siedewasserreaktoren keinen zweiten Kühlkreislauf haben, kommen die radioaktiven Stoffe aus den undichten Brennelementen direkt über das Kühlwasser in das benachbarte Turbinengebäude, in dem der Strom erzeugt wird.

Max Deisenhofer warnt, dass undichte Brennelemente sowohl die Strahlungsdosis für die Beschäftigten des Atomkraftwerks erhöhen als auch die radioaktiven Ableitungen des AKW. „RWE kommt hier seiner Fürsorgepflicht für die Beschäftigten nicht nach. Das ist grob fahrlässig. Es geht nicht an, dass der Betreiber eines gefährlichen AKW in den letzten Jahren vor der Stilllegung sicherheitstechnisch die Zügel schleifen lässt.“

Die schriftliche Anfrage finden Sie hier.​​​​​​​