Energie

AKW Gundremmingen:„Jetzt wird’s richtig gefährlich!“

Der Betreiber des Atomkraftwerks Gundremmingen fährt fahrlässig auf Verschleiß und will defekte Kühlmittelpumpe nicht ersetzen. Der sorglose Umgang der bayerischen Atomaufsicht mit solchen Betriebspraktiken ist nicht nachvollziehbar!

25. Oktober 2017

 

Überhaupt kein Verständnis hat unsere Augsburger Abgeordnete Christine Kamm für den sorglosen Umgang der bayerischen Atomaufsicht mit zweifelhaften Betriebspraktiken beim Atomkraftwerk Gundremmingen. Dort soll im Block B eine defekte Kühlmittelumwälzpumpe bis zur Abschaltung Ende des Jahres nicht repariert werden und stattdessen der Reaktor mit „entsprechend geringerer Leistung betrieben“ werden, heißt es in einer Antwort des CSU-Umweltministeriums auf unsere Anfrage.

„Das ist Irrsinn“, so Christine Kamm, „da wird ein Atomkraftwerk, noch dazu das mit seiner alten Siedewasser-Technologie gefährlichste in Deutschland, bis zum Laufzeitende bewusst auf Verschleiß gefahren – und die CSU schaut zu!“ Sie ärgert sich über die lapidare Auskunft der CSU-Umweltministerin Scharf. „Solange ein Reaktor in Betrieb ist, braucht er eine vollumfänglich funktionierende Sicherheitstechnik. Diese ist auszulegen auf den Störfall – und nicht auf einen möglicherweise gedrosselten Betrieb“, stellt Christine Kamm fest. Sie fordert umgehende Behebung des Defekts. „Wenn
das nicht geschieht, wird es für die Menschen in der Umgebung richtig gefährlich. Das können wir nicht akzeptieren.“