Noch 90 Tage und das Risiko eines GAU in Bayern sinkt um ein Viertel!
<p><strong>Ende Mai wird das älteste deutsche noch in Betrieb befindliche Atomkraftwerk endlich stillgelegt.</strong> Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld soll am 31. Mai 2015 vom Netz gehen. So hat es zumindest der Betreiber EON Kernkraft im vergangenen Jahr offiziell angekündigt. Mit der Stilllegung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld sinkt das atomare Risiko in Bayern wenigstens um ein Viertel.</p>

02. März 2015
Bayern ist immer noch Deutschlands Atomland Nr. 1. Von den neun noch in Betrieb befindlichen Atomkraftwerken stehen alleine vier im Freistaat: die beiden Siedewasserreaktoren in Gundremmingen, Isar 2 bei Landshut und eben Grafenrheinfeld.
Damit bleibt Bayern in seiner atomaren Tradition. Verstärkt wurde diese Tradition, als im Jahr 2011 bei der Stilllegung von acht Atomkraftwerken Bayern nur mit einem Reaktor dabei war (Isar 1). Während Hessen quasi über Nacht "atomfrei" wurde, weil die einzigen beiden Biblis-Reaktoren abgeschaltet wurden oder in Baden-Württemberg zwei von vier Reaktoren stillgelegt wurden, bildete Bayern mit einem von damals fünf Reaktoren mal wieder Schlusslicht beim Atomausstieg.
Mit Grafenrheinfeld wird einer der vier großen 1300 MW-Blöcke in Bayern vom Netz gehen. Und es ist gut so, dass sich damit das Risiko eines GAU in Bayern um 25 % reduziert. Natürlich sind mit der Abschaltung eines Atomkraftwerks noch längst nicht alle Probleme gelöst. Es bleiben viele Tonnen strahlender Atommüll und ein Atomkraftwerk, das noch „rückgebaut“ werden muss. Trotzdem: mit dem Risiko eines GAU eines laufenden Reaktors ist dies nicht zu vergleichen.