Atomenergie
Noch 80 Tage - und jeden Tag werden 60 kg Atommüll weniger produziert!
Ende Mai wird das älteste deutsche noch in Betrieb befindliche Atomkraftwerk endlich stillgelegt. Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld soll am 31. Mai 2015 vom Netz gehen. So hat es zumindest der Betreiber EON Kernkraft im vergangenen Jahr offiziell angekündigt. Mit der Stilllegung des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld werden jeden Tag 60 kg hoch radioaktiver und Jahrtausende strahlender Atommüll weniger produziert.

Wenn man auf den Betrieb des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld zurückblickt, lohnt es sich, auch mal auf die gern verdrängte Seite Atommüll zu schauen. Insgesamt sind in dem Atomkraftwerk ca. 950 Tonnen abgebrannte Brennelemente produziert worden - 950 Tonnen hoch radioaktiver und gefährlicher Atommüll, für den es bis heute noch keine Entsorgung gibt. Umgerechnet sind das mehr als 60 kg hochradioaktiver Atommüll der tagtäglich in Grafenrheinfeld produziert wird. Jeden Tag 60 kg strahlender Atommüll mit hoch giftigen Plutonium; Atommüll mit Halbwertszeiten von mehreren tausend Jahren; Atommüll, der viele tausend Generationen sicher gelagert werden muss und mit der Umwelt nicht in Berührung kommen darf.
Allein diese Zahl zeigt für uns schon, dass jeder Betriebstag von Grafenrheinfeld ein Tag zu viel ist. Jeder Tag, an dem dieses Atomkraftwerk früher vom Netz geht, reduziert das Atommüllproblem für die nächsten Generationen. Es gibt keine Legitimation dafür, Grafenrheinfeld noch bis zum 31.5. zu betreiben, außer das wirtschaftliche Interesse des E.ON-Konzerns. Eine frühere Stilllegung würde die Lasten für die kommenden Generationen ein kleines Stück verringern. Jeder Tag an dem Grafenrheinfeld nicht läuft ist ein guter Tag.