Noch 30 (?) Tage – und wir leben deutlich sicherer!

<p><strong>Ende Mai sollte das älteste deutsche noch in Betrieb befindliche Atomkraftwerk endlich stillgelegt werden.</strong> So hat es E.ON im letzten Jahr verkündet. Doch mittlerweile hat sich E.ON eines Schlechteren besonnen und sich selbst eine unbestimmte Laufzeitverlängerung gewährt. Es könnte sein, dass am 20. Juni tatsächlich Schluss ist mit der Atommüllproduktion in Grafenrheinfeld. Dann wird das Restrisiko in Grafenrheinfeld deutlich kleiner, aber es ist nicht null. Es bleibt noch jede Menge Müll zurück, z.B. im Nasslager.<br>

21. Mai 2015


Im Nasslager des Atomkraftwerks lagerten zum Jahresende 2013 mehr als 400 abgebrannte Brennelemente. Dort müssen sie noch mehrere Jahre „abklingen“, d.h. die radioaktive Nachzerfallswärme baut sich nach und nach ab. In dieser Zeit braucht das Abklingbecken eine aktive Kühlung, damit es nicht zu einer Überhitzung im Brennelementlagerbecken kommt, wie es in Fukushima nach dem Erdbeben 2011 passiert ist. 

Dieses Nasslager wird demnächst noch weiter befüllt werden. Nach der Abschaltung kommen zu den vorhandenen abgebrannten Brennelementen noch einmal 193 abgebrannte Brennelemente dazu, die jetzt noch im Reaktorkern sind. Erst nach und nach werden Brennelemente aus dem Nasslager in Castoren verpackt und in die Zwischenlagerhallte gebracht. Mit einer Räumung des Nasslagers kann man frühestens im Jahr 2020 rechnen. Bis dahin bleibt auch dieses Risiko noch, denn die Kühlung muss funktionieren.