Atomenergie
Die Zeit läuft ab für ein gefährliches und ineffizientes AKW!
Das älteste deutsche noch in Betrieb befindliche Atomkraftwerk wird endlich stillgelegt - Grafenrheinfeld soll am 31. Mai 2015 vom Netz gehen. So hat es zumindest der Betreiber EON Kernkraft im vergangenen Jahr offiziell angekündigt. Damit geht ein Reaktor vom Netz, der in den letzten Jahren immer öfter runter geregelt wurde, weil zu viel Strom im Netz war.

Das Atomkraftwerk wurde – wie alle Atomkraftwerke - ursprünglich als Grundlastkraftwerk konzipiert, das rund um die Uhr volle Leistung produziert. Dies gilt schon längst nicht mehr. Im Jahr 2014 wurde das AKW Grafenrheinfeld an 252 Tagen in seiner Leistung gedrosselt. Dies hatte keine technische Gründe innerhalb des Kraftwerks, sondern ist eine Folge des Strommarkts. In den allermeisten Fällen dürfte die Einspeisung der Photovoltaik der Grund für diese Abregelung sein. Denn in Bayern sind mittlerweile über 11 000 MW Photovoltaik installiert. An schönen Tagen zur Mittagszeit führt dies – zusammen mit den anderen Kraftwerken – immer öfter zu einem so hohen Stromangebot, dass die Preise in den Keller gehen. Ähnliches gilt, wenn wir in Deutschland ein starkes Angebot an Windstrom haben.
Nach Angaben von E.ON wurde durch die Abregelung an 252 Tagen in Grafenrheinfeld im letzten Jahr ca. 200 Millionen kWh Atomstrom weniger produziert. Ein gutes Beispiel dafür, dass die Erneuerbaren Energien nicht nur Gas- und Kohlekraftwerke ersetzen, sondern zunehmend auch an der Stromproduktion der Atomkraftwerke „knabbern“. Noch sind es nur einige Prozent des Atomstroms, die dank der Erneuerbaren Energien nicht mehr produziert werden, aber es werden von Jahr zu Jahr mehr.