Atomenergie
AKW Grafenrheinfeld geht vom Netz – aber wir müssen wachsam bleiben!
Ende Mai sollte das älteste deutsche noch in Betrieb befindliche Atomkraftwerk endlich stillgelegt werden. So hat es E.ON im letzten Jahr verkündet. Doch mittlerweile hat sich E.ON eines Schlechteren besonnen und sich selbst eine unbestimmte Laufzeitverlängerung gewährt. Erst wurde der 20. Juni als neuer Abschalttermin kolportiert. Nun gibt es eine weitere Ankündigung: am 26. Juni 2015 soll Grafenrheinfeld nun wirklich abgeschaltet werden.

Auch beim Abriss des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld ist nicht klar, ob man E.ON glauben darf. Zwar wurde schon im März 2014 der Antrag zur Stilllegung und zum Abbau des Reaktors beim Bayerischen Umweltministerium gestellt. Jedoch wurden gleich auf der ersten Seite betont, dass man sich vorbehält den Antrag wieder zurückzuziehen.
E.ON pokert auch hier: Zum einen hofft der Konzern immer noch mit seinen Klagen gegen den Atomausstieg beim Bundesverwaltungsgericht Erfolg zu haben und die Bundesregierung mit Schadensersatzforderungen überziehen zu können. Daher möchte E.ON jetzt gerne eine schubladenfertige Genehmigung für den Abriss haben, die der Konzern nach Belieben beim Umweltministerium anfordern kann.
Zum andern will E.ON den Abriss von den zur Verfügung stehenden Endlagerkapazitäten abhängig machen. Auch hier zeigt sich die E.ON-Logik wieder einmal: nicht der Strahlenschutz hat oberste Priorität, sondern die Kostenminimierung.
Auch wenn das Atomkraftwerk bald abgeschaltet wird: Es gibt keinen Grund, nicht wachsam zu bleiben und E.ON in Grafenrheinfeld weiterhin auf die Finger zu schauen.