Tschechiens Atompläne: weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll

Die spärliche Informationspolitik der deutschen und bayerischen Behörden zur Möglichkeit der Bürgerbeteiligung ist verheerend: "Die von den Atomplänen jenseits der Grenze stark betroffenen Bayerinnen und Bayern wissen meist gar nicht, dass sie ihre Einwendungen direkt beim tschechischen Umweltminister vorbringen können", so unsere niederbayerische Abgeordnete Rosi Steinberger.

18. März 2014


Stellvertretend für die bayerische Bevölkerung bringen wir eine eigene Stellungnahme auf den Weg; hierin warnen wir vor den Gefahren und langfristigen Folgen des auf tschechischer Seite geplanten Atomkraftausbaus. Der Bau weiterer Reaktorblöcke in Temelin und Dukovany sowie die vorgesehene Laufzeitverlängerung für vier Uralt-Reaktoren in Dukovany sind weder ökologisch noch ökonomisch zu rechtfertigen. "Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland werden sich die tschechischen Stromexporte deutlich reduzieren", kündigt Rosi Steinberger an. Deutsche Stromüberschüsse würden vielmehr auf den tschechischen Energiemarkt drängen: "Mehr Atomkraft braucht’s da wirklich nicht!"

Ein weiterer Punkt sind die unzureichenden Haftungsregelungen für tschechische Atomkraftwerke an: "Diese sind nicht geeignet, um die bei einem Unfall drohenden Schäden auch nur ansatzweise zu entschädigen", kritisiert Rosi Steinberger. Nötig sei vielmehr eine "solide Haftungsregelung auf Versicherungsbasis". Wir appellieren vor diesem Hintergrund an Tschechien, das vorgelegte Energiekonzept zurückzuziehen und unter den Gesichtspunkten der Energieeffizienzsteigerung und des Zubaus von Erneuerbaren zu überarbeiten.