Finanzen und Haushalt

Grüne fordern mehr Geld für Brückenangebote an Schulen

20 Millionen Euro reichen nicht aus für gezielte, lernfördernde Angebote für alle bayerischen Schülerinnen und Schüler

09. April 2021

 

„Wir müssen mehr Geld in die Hand nehmen, um unsere Schülerinnen und Schüler gezielt zu fördern – statt wie die Söder-Regierung das großspurig angekündigte Budget für Brückenangebote an Schulen durch die Hintertür zu kürzen,“ fordert die haushaltspolitische Sprecherin der Landtags-Grünen, Claudia Köhler anlässlich der heutigen Ankündigung von FW-Kultusminister Piazolo. Nur noch 20 Millionen Euro* will das Kultusministerium in das erweiterte Lernprogramm an bayerischen Schulen stecken – damit wird das Budget für Tutorien, Nachhilfeangebote, Ferien-Lernen, Sozialarbeit etc. um mehr als die Hälfte gekürzt. „Ursprünglich waren es 55 Millionen Euro, dann nur noch 40 Millionen Euro und jetzt stehen nur noch 20 Millionen Euro bereit – klammheimlich wurde wieder einmal viel versprochen und dann radikal gekürzt“, erklärt die bildungspolitische Sprecherin, Gabriele Triebel. Anfang März hatte Ministerpräsident Söder beim Kinder- und Jugendgipfel sogar noch angekündigt, 40 Millionen Euro in weitere Bildungsangebote zu investieren und 200 neue Stellen in Bayern zu schaffen. „„Die Kürzungen sind eine schlechte Nachricht für unsere Schülerinnen und Schüler: Dadurch werden zwangsläufig ihre Möglichkeiten auf mehr Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit reduziert.“

Die Landtags-Grünen fordern mehr Budget für gezielte, lernfördernde Angebote für alle bayerischen Schülerinnen und Schüler, um Lernlücken zu schließen und die Kinder psychosozial zu unterstützen. „Alle Statistiken und Studien zeigen uns: Die Schere ist noch viel weiter aufgegangen, die Folgen der Corona-bedingten Einschränkungen sind für Jugendliche und ihren weiteren Weg immens. Da halten wir es für absolut fahrlässig, das versprochene Budget für unterstützende Lernangebote zu kürzen“, so Claudia Köhler. „Im Gegenteil: Es braucht mehr Geld für Brückenangebote. 20 Millionen Euro werden bei 6.400 Schulen hinten und vorne nicht reichen.“

* Das Schreiben des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 26.03.2021 zu „Bildungspolitische Maßnahmen zur Unterstützung der bayerischen Schülerinnen und Schüler bei pandemiebedingten Lernrückständen und psychosozialen Belastungen“ (TOP IV. Konsultationsverfahren Corona-Pandemie) wird am Mittwoch, 14. April 2021, ab 9.15 Uhr im Ausschuss für Staatshaushalt und Finanzfragen des Bayerischen Landtags behandelt.