Bildung und Wissenschaft

Bayern weit entfernt von schulischer Inklusion

Thomas Gehring, bildungspolitischer Sprecher der Landtags-Grünen: "Lehrkräfte brauchen mehr Unterstützung."

03. September 2018

Nach der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention wurde im Bayerischen Landtag eine interfraktionelle Arbeitsgruppe zur Inklusion an Schulen gebildet. „Leider hat die gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren an Fahrt verloren“, bedauert Thomas Gehring, bildungspolitischer Sprecher der Landtags-Grünen.

Für Thomas Gehring ist aktuell das Wichtigste: „Entscheidend ist es die Förderfähigkeit der Regelschulen zu verbessern. Nur so können wir die Chancen von Kindern mit Lernhandicaps verbessern, wohnortnah auf eine Regelschule zu gehen.“

Die Landtags-Grünen fordern, dass jährlich doppelt so viel zusätzliche Sonderpädagogen an Regelschulen als bisher zugeteilt werden sowie die Etablierung eines Zwei-Pädagogen-Systems, praxisnahe Fortbildungen und kleinere Inklusionsklassen. Thomas Gehring: „Inklusion kann nur erfolgreich gestaltet werden, wenn die Qualität stimmt. In erster Linie müssen die Lehrkräfte bei ihrer Aufgabe gut unterstützt werden – mehr Mittel, mehr Personal, mehr Zeit.“

Allerdings erleben viele, dass die Voraussetzungen für eine gelungene Umsetzung an den Schulen mangelhaft sind. Thomas Gehring: „Die Lehrkräfte dürfen sich mit der Aufgabe nicht allein gelassen fühlen. Deshalb brauchen wir in Bayern nach der Landtagswahl mehr Tempo beim Thema Inklusion.“