Bildung und Wissenschaft

Lehrkräftebildung

Wir Grüne wollen die Lehrkräftebildung in Bayern weiterentwickeln, Wir sind überzeugt: Es kommt auf die Lehrkräfte an.

03. November 2017

Es kommt auf die Lehrkräfte an. Unser Gesetzentwurf zur Änderung des Bayerischen Lehrerbildungsgesetzes (BayLBG)

Wir Grüne wollen die Lehrkräftebildung in Bayern weiterentwickeln, Wir sind überzeugt: Es kommt auf die Lehrkräfte an. Unser grüner Gesetzentwurf legt dafür die Grundlinien fest.

1.    Das Lehramtsstudium muss sich an der Unterrichtswirklichkeit orientieren

2.    Den aktuellen und zukünftigen Anforderungen des Lehrberufs muss deutlich größere Beachtung im Studium zugemessen werden

3.    Das fachwissenschaftliche Niveau muss in allen Studiengängen hoch sein

4.    Im Referendariat müssen junge Lehrkräfte die Theorie aus dem Studium und eigene praktische Unterrichtserfahrung verknüpfen können

5.    Der starre Schulartbezug im Studium blockiert den flexiblen Einsatz der Lehrkräfte im Schuldienst

LehrerInnen werden nicht mehr von Anfang bis Ende getrennt für die unterschiedlichen Lehrämter ausgebildet, sondern belegen gemeinsam das schulartübergreifende „Basisstudium Lehramt“ (Bachelor), das eine vorbereitende Schwerpunktsetzung vorsieht. Daran schließt sich ein Vertiefungsstudium (Master) an, das für die jeweiligen Schularten qualifiziert. Grundsätzlich orientiert sich das Studium an den Alters- und Entwicklungsstufen der SchülerInnen, berücksichtigt aber die Struktur der Schularten in Bayern.

Bachelor:
In der gemeinsamen Basisausbildung werden, um die Lehrkräfteprofessionalität zu stärken, die schulartübergreifenden „pädagogisch-didaktischen Basics" erlernt und bereits Fachwissenschaften für den Einstieg in den "Lehramt-Master" vermittelt. Die Studierenden bekommen mehr Zeit, Grundfragen und Umgang mit Heterogenität und inklusivem Unterricht, mit Sprachbildung und Bildung in der Einwanderungsgesellschaft und mit Lernen und Lehren im digitalem Zeitalter zu vertiefen. Diese Inhalte sind prüfungsrelevant und werden in der Lehrerprüfungsordnung verankert. Das Basisstudium Lehramt stellt einen Meilenstein in der Reform der Lehrkräfteausbildung dar und ist damit gleichzeitig Motor für einen schultypübergreifenden Schulentwicklungsprozess. Es umfasst:
1)    Das bildungswissenschaftliche Studium
2)    Das Studium der Didaktiken
3)    Grundlagen der Sonderpädagogik/Inklusion
4)    Das Studium fachwissenschaftlicher Grundlagen

Master:
Im Masterstudiengang werden, aufbauend auf den Fachwissenschaften im Bachelorstudiengang, die fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Voraussetzungen für das Lehramt geschaffen. Es umfasst:
1)    Vertiefendes bildungswissenschaftliches Studium
2)    Vertiefendes Studium der Didaktiken
3)    Das Studium von zwei Unterrichtsfächern oder das Studium eines Unterrichtsfachs und das vertiefte Studium einer beruflichen Fachrichtung
4)    Praxismodul

Referendariat:
Im Referendariat werden Coaching und Bewertung getrennt. Das Bewertungssystem
orientiert sich an den Anforderungen moderner Unterrichtspraxis.

Lehrämter:
1)    Primarstufe (Grundschule und alle Schularten bis Klasse 6)
2)    Sekundarstufe I (Mittelschule, Wirtschaftsschule, Realschule und Gymnasium und weitere Schularten von Klasse 5 bis 10)
3)    Sekundarstufe II (Gymnasium und berufliche Schulen bis Klasse 13)
4)    Inklusion (Förderschulen und inklusiv arbeitende Regelschulen)
Die Studiendauer für alle Lehramt-Studierenden beträgt neun Semester.

Kosten:
Die Grundmittel für das Lehramtsstudium an den Universitäten werden
verdoppelt. Das heißt: 8.000 Euro pro Jahr pro StudentIn. 280 Millionen Euro bei ca.  35.000 Studierenden pro Jahr. In einigen Lehramtsstudiengängen wird die Studienzeit verlängert. Weitere Mittel werden für kleinere Gruppen in der Lehre, für Betreuung während der Praktika und für Beratung benötigt. Zudem muss die digitale Ausstattung verbessert werden.