Gesundheit und Pflege

Mehr Prävention für weniger Drogentote in Bayern

"Beim Kampf gegen die hohe und weiter steigende Zahl von Drogentoten in Bayern wird die so genannte Zwei-Säulen-Strategie der CSU-Fraktion nicht tragen“, prophezeit unser gesundheitspolitische Sprecher Ulli Leiner.

21. August 2017

 

Er fordert statt punktueller Maßnahmen und Modellprojekten ein generelles Umdenken in der Drogenpolitik. „Drogenabhängigkeit ist eine Krankheit, kein Delikt. Solange die CSU auf Kriminalisierung der Betroffenen setzt, werden sie sich nur widerstrebend Hilfe suchen und ihre Krankheit wirksam bekämpfen!“

Trotz des unter Federführung der Landtags-Grünen vor gut zwei Jahren verabschiedeten interfraktionellen Antrags für mehr Rechtssicherheit bei der Methadon-Substitution sei der Zugang zur Substitution in Bayern nach wie vor ein Albtraum. „Kaum ein Arzt ist bereit, diesen medizinischen Service zu leisten. Der lange drohende Entzug der Approbation wirkt nach“, berichtet Ulli Leiner. Heftige Kritik übt er zudem an der hartnäckigen Weigerung der CSU, Drogenkonsumräume zu ermöglichen. „Den Kommunen, insbesondere den Großstädten mit ihrer spezifischen Problematik, muss die Möglichkeit zur eigenständigen Entscheidung über solche Angebote eingeräumt werden“, fordert Ulli Leiner.

Er fordert im Sinne einer echten Hilfestellung für Drogenkranke ein Paket aus verstärkter Prävention, den Ausbau ambulanter Entzugsprogramme unter der Aufsicht von Ärzten und Apothekern sowie rezeptfreien Zugang zum Lebensretter Naloxon. „Wer sich hier lange mit Modellprojekten aufhält, nimmt weitere Drogentote durch Heroin-Überdosierung in Kauf“, unterstreicht Ulli Leiner.